Nussbaum

Posted on 05/01/2014

Nussbaum

Wenn die Nussbäume im Juni prall voller grünschaliger Nüsse hängen, glaubt der Volksmund noch heute, dass „ein Bubenjahr“ anstehe und mehr Buben als Mädchen geboren würden. Gewiss ist allerdings, dass der Baum Mücken und Fliegen fernhält, weshalb er als zeichenhafter Hofbaum wie auch als Schattenspender im Heurigengarten doppelt geschätzt wird. Ebenso schützen Kästen und Truhen aus dem gerbstoffreichen Holz den Inhalt vor Motten. Der europäische Walnussbaum wurde in römischer Zeit in den Mittelmeerländern verbreitet und gelangte so auch in unsere Breiten. Heimisch ist er in Weinbaugebieten als Flurholz. Er steht in Gärten, an Wegrändern und ist auch ein beliebter Hofbaum. Nussholz gilt als mittelschwer bis schwer (Darrdichte 640 kg/m³), in der Härte gibt es in manchen Normenwerken irreführend hohe Werte, sie liegt bei 30 N/mm². Das Holz lässt sich gut, wenn auch nur langsam trocknen. Es ist sehr gut zu bearbeiten, zu beizen und polieren. Beim Verleimen können durch Alkalien in den Leimen Gerbsäureflecken entstehen. Bei Kontakt mit Eisen entsteht eine blauschwarze Färbung, und es kommt zu ausgeprägter Korrosion. Die Farbstreifen im braunen Grundfarbton des Kernholzes sind unterschiedlich stark, oft fast schwarz. Unter starker Lichteinwirkung tritt aber schnell eine Minderung dieser Farbstreifigkeit ein. Seit Jahrhunderten gehört Nussbaumholz zu den gesuchtesten Hölzern für die Verarbeitung zu Möbeln und zum Sägen oder Messern von Furnieren. Das Holz des Walnussbaums ist daher auch teurer als das der meisten anderen heimischen Edelhölzer. Außer für Möbel und im Innenausbau (Wand und Deckenverkleidungen) wird Nussholz für Drechslerwaren, Musikinstrumente und Gewehrschäfte verwendet. Exklusiv ist die Innenausstattung von Luxus-Automobilen mit Maserfurnier, etwa für Armaturenbretter.