Birne
Birne
Das dichte, harte, feinfaserige und gleichmäßig gemaserte Holz der Wildbirne dient seit dem Mittelalter Schnitzern und Holzschneidern zur Herstellung von Modeln für Gebäck und Stoffdruck. Bis weit ins 20. Jahrhundert bestanden auch die großen Lettern im Handsatz daraus. Von den Zeichentischen verschwanden Reißschienen und Dreiecke aus Birnenholz in den 1970er Jahren. Nur im Modellbau findet das homogen wirkende rotbraune Holz noch Liebhaber. Als Kulturformen züchteten die Menschen seit der Bronzezeit über 1500 essbare Birnensorten. Birnbaumholz ist sehr dicht (Darrdichte 700 kg/m³) und hart (Brinellhärte 32 N/mm²). In der Literatur findet man sehr unterschiedliche Angaben über die Höhe der Schwindwerte, von 6,1 – 9,1 % tangential und 3,1 – 4,6 % radial. Allgemein wird es als mäßig schwindend beschrieben, was für den Bereich der Anwendungsfeuchte zutrifft, wie an den differentiellen Quellwerten ersichtlich ist. Das Holz ist leicht und sauber zu bearbeiten und dank seiner gleichmäßigen Struktur besonders gut zu fräsen, drechseln und schnitzen. Im Innenausbau und für Möbel wird Birnbaumholz in Form dekorativer Furniere verwendet, und im Musikinstrumentenbau ist es neben Ahorn das am meisten verwendete Holz für Blockflöten. Es dient als Schnitzholz, in der Bildhauerei, für Zeichengeräte und als Drechslerholz.