Kiefer
Kiefer
Als Pionierpflanze bildete die Kiefer mit der Birke zusammen die ersten nacheiszeitlichen Wälder, wurde aber von Eichen und Buchen verdrängt. Von den Menschen wurde sie wegen des hohen Harzgehalts angebaut. Das harzreiche Kiefernholz greift sich fett an. Auch bei diesem Nadelholz ist die Jahrringgrenze aufgrund deutlicher Unterschiede der Zellwandstärken von Spät- und Frühholz klar zu erkennen. Ein kräftiges Nachdunkeln des Splints zu Honiggelb und des Kernbereichs zu Rotbraun ergibt ein charakteristisches Bild, das im frischen Zustand noch nicht so ausgeprägt ist. Das Holz der Weißkiefer ist mittelschwer (Darrdichte 510 kg/m³), etwas schwerer ist das Schwarzkiefernholz (560 kg/m³ im darrtrockenen Zustand). Das weiche bis mittelharte Holz der Weißkiefer weist eine Brinellhärte von 19 N/mm², während das Holz der Schwarzkiefer mit 25 N/mm² bereits als mittelhart gilt. Beide Hölzer zeichnet eine hohe Angleichgeschwindigkeit der Holzfeuchte an das Umgebungsklima aus. Das Kiefernholz ist vielseitig einsetzbar, als Bau- und Konstruktionsholz, als Tischlerholz für Bautischlerarbeiten, Innenausbau und Möbelbau sowie als Industrieholz für Plattenwerkstoffe, Leimbauteile und weitere Halbfertigwaren. Imprägniertes Kiefernholz wird häufig auf Spielplätzen und für Masten verwendet. Wegen der großen Menge an Wald- und Industriehackgut wird es in Hackschnitzelheizungen als Energieholz genutzt. Die in Be- und Verarbeitung anfallenden Säge- und Hobelspäne werden in der Holzwerkstoffindustrie weiter verarbeitet oder, zu Briketts oder Pellets gepresst, als Energieträger vermarktet.