Fichte
Fichte
Die anspruchslose, aber produktive Fichte rettete die Forstwirtschaft, die nach dem noch im 18. Jahrhundert vorherrschenden Raubbau erwachte, dank ihrer Vorteile bei der Aufforstung kahler Flächen, über die folgenden zwei Jahrhunderte. Die verbreitete Baumart liefert fast alles Bauholz, dient aber ebenso als viel geschätzter Weihnachtsbaum. Keine andere weist eine ähnlich große Vielfalt der Verwendung auf: von der robusten Transportpalette über das Schalungsmaterial im Betonbau bis zur weit gespannten und eleganten Holzkonstruktion reicht das Spektrum. Gekrönt wird die breite Leistungsfähigkeit vom exklusiven, feinjährigen Resonanzholz, das zu Klangböden von Klavieren und Decken von Saiteninstrumenten gefügt wird. Fichtenholz ist leicht (Darrdichte 410 kg/m³) und weich (Brinellhärte 12 N/mm²). Die Angleichgeschwindigkeit der Holzfeuchte an das Umgebungsklima ist eher langsam. Allgemein gilt es als mäßig schwindend. Fichtenholz ist leicht zu bearbeiten. Das Holz ist vielseitig einsetzbar, es ist das wichtigste Bau- und Konstruktionsholz, ob als Massivholz oder in Form verleimter Lamellen (Brettschichtholz, Massivholzplatten); für Bautischlerarbeiten, Innenausbau, Halbfertigwaren, Bauhilfsstoffe (Gerüste, Schalungen), Außenverkleidungen, Rahmenbau (Fenster, Haustüren, Wintergärten), Innenwand- und Deckenbekleidungen, Verpackungsmittel (Kisten, Paletten, Steigen) sowie für Möbel und Musikinstrumente (Resonanzholz für Streich- und Tasteninstrumente). Fichtenholz ist Hauptrohstoff zur Zellstofferzeugung und hält einen großen Anteil am Industrieholz sowie am Hackgut für plattenförmige Holzwerkstoffe.