Erle
Erle
Adalbert Stifter verweist in seinem Roman „Nachsommer“ auf die Möglichkeit, aus stets auf den Stock gestutzten Erlenstrünken Furniere zu schneiden, in denen „sich die schönste Gestaltung von Farbe und Zeichnung in Ringen, Flammen und allerlei Schlangenzügen darstellt“. Den Ingenieuren diente das sonst wenig beständige, aber unter Wasser härter und dauerhafter werdende Holz allerdings schon in römischer Zeit für Pfahlgründungen, auch verfertigte man daraus Brunnentröge und Wasserleitungen. Erlenholz ist mittelschwer (Darrdichte 490 kg/m³) und weich (Brinellhärte 12 N/mm²). Es ist leicht spaltbar und wenig elastisch. Die Bearbeitung des Holzes bereitet keine Probleme. Der Kraftaufwand ist mäßig und mit allen Werkzeugen sind glatte Oberflächen erzielbar. Nur bei Astansätzen oder anderen Faserabweichungen kann es zu wolligen Oberflächen kommen. Alle Erlenhölzer sind gut schäl- und messerbar, gut zu drechseln und zu fräsen. Sie sind in beliebiger Weise beizbar, insbesondere mahagoni-, nussbaum- und kirschbaumfarben. Erlenholz wird im Innenbereich verwendet: im Möbelbau, oft in Form verleimter Platten, sowie für Wand- und Deckenverkleidungen (Profilbretter, Kassetten). Verbreitet ist auch die Verarbeitung zu Kinderspielzeug und Küchengeräten, zu Schnitzholz in der Bildhauerei sowie im Modellbau.