Eibe
Eibe
Als ältestes Artefakt aus Holz gilt die 150.000 Jahre alte Lanze aus Eibenholz, die in einer Mergelgrube in Niedersachsen zwischen den Rippen eines Waldelefantenskeletts ausgegraben wurde. Ab dem Neolithikum wurden zahlreiche Gebrauchsgeräte aus diesem dauerhaften Holz gefertigt; am bekanntesten ist wohl der Bogen des Ötzi. Die Qualifikation als ideales Bogenholz führte im 16. Jahrhundert fast zur Ausrottung der europäischen Eiben. Das Holz der Eibe zeigt einen schmalen gelblichweißen Splint und einen rotbraunen, an der Luft nachdunkelnden Kern. Das langsam gewachsene Holz ist feinjährig und hat leicht wellige Jahrringe. Es ist eines der wenigen harzfreien Nadelhölzer. Das Eibenholz ist mit Abstand das schwerste Nadelholz (Darrdichte 640 kg/m³). Die Härte auf den Längsflächen beträgt 30 N/mm². Es ist äußerst zäh und extrem elastisch, lässt sich gut messern und schälen. Die Oberflächenbehandlung geht sehr gut, es ist hervorragend beiz- und lackierbar. Eibenholz ist dauerhaft gegen Pilzbefall, aber anfällig gegenüber Anobien. Wesentliche Verwendungen waren: Furnierholz, Holz für Bogen- und Armbrustbau sowie Zapfhähne. Kunsttischlern und Drechslern diente das wertvolle Holz zur Herstellung von Möbeln, Schnitzereien und vielerlei Geräten im Haushalt.