Buche

Posted on 14/01/2014

Buche

In Mangelzeiten wurde noch im 20. Jahrhundert Speiseöl aus den Bucheckern gepresst. Wegen des hohen Heizwerts und des Bedarfs an (Pott-)Asche zur Herstellung von Waschlauge gehörten früher Buchenscheiter klafterweise zum Grundbedarf eines Haushalts. In Stabdimension ist Buchenholz unter Dampf leicht zu biegen und behält die neue Form, was Michael Thonet den Welterfolg mit Millionen billiger und dennoch langlebiger Bugholzsessel ermöglichte. Aber auch ungebogen wird Buchenholz für preisgünstige Möbel gern genutzt. Das helle, fast weißliche Buchenholz erhält durch Dämpfung beziehungsweise Trocknung die bekannte, rötliche Farbe. Unter Lichteinwirkung wechselt der Farbton in fahlgelb. Die Buche ist ein schweres (Darrdichte 680 kg/m³) und hartes Holz (Brinellhärte 34 N/mm²), das leider sehr hohe Schwindwerte aufweist. Die geringe Formstabilität bei wechselnder Feuchte muss vor allem bei größeren Querschnitten berücksichtigt werden. Das Holz ist leicht und sauber zu bearbeiten und dank seiner gleichmäßigen Struktur besonders gut zu fräsen, drechseln und schnitzen. Nach entsprechender Vorbehandlung durch Dämpfen ist das Holz sehr gut messer- und schälbar. Gedämpftes Holz lässt sich zudem sehr gut biegen. Beim Trocknen neigt das stark schwindende Holz zu Verwerfungen und Rissbildungen. Daher müssen Stapelung und Trocknungsführung sehr sorgfältig erfolgen. Die dichte homogene Oberfläche erfordert bei der Behandlung eine ausreichende Fließfähigkeit der verwendeten Mittel. Buchenholz lässt sich sehr gut beizen und kann damit an nahezu jeden Farbton angepasst werden. Rotbuchenholz wird vielseitig im Möbel- und Innenausbau eingesetzt: z.B. Sitzmöbel (besonders als Bugholz), weiters für Furniere und Sperrholz (besonders auch als Formsperrholz), Treppen und Parkett (Stab-, Fertig- und Mosaikparkett). Weitere Verwendungsgebiete sind Spielwaren, Küchengeräte, Bürsten und Werkzeugteile sowie Verpackungen wie Obststeigen etc.